Kosteneffiziente Einleger aus Kohlefaser für Spritzgussteile wird von vielen als der Heilige Gral für Kunststoffbauteile bezeichnet. Eine neue Technologie des Tiroler Unternehmens fibionic gmbh schafft nun den lang ersehnten Durchbruch.
Spritzgussteile zeichnen sich vor allem durch ihre geringen Fertigungskosten bei hohen Stückzahlen aus. Allerdings erreichen sie, abhängig vom verwendeten Kunststoff, schnell ihre Belastungsgrenzen. Eine Alternative bieten faserverstärkte Kunststoffe aus Kohle- oder Glasfaser, wie sie häufig in der Luftfahrtindustrie eingesetzt werden. Diese Materialien erhöhen zwar die Leistungsfähigkeit erheblich, jedoch führt der komplexe Herstellungsprozess, der sich deutlich vom Spritzguss unterscheidet, zu hohen Kosten.
Seit vielen Jahren werden deshalb Einleger aus verschiedenen Fasern in Spritzgussteilen verwendet. Eine Möglichkeit ist der Einsatz homogener Platten, sogenannter Organobleche die zuvor in die gewünschte Form gebracht werden. Auch hier sind die Kosten aufgrund des hohen Faseranteils beträchtlich. Effizienter sind Einleger aus organisch geformten Fasern, wie im Bild gezeigt. Diese Faserstrukturen übernehmen die Lasten, obwohl der Faseranteil gering bleibt. Aktuelle Herstellungsverfahren wie 3D-Druck oder Sticktechniken sind jedoch nicht für die Großserienproduktion geeignet.

Ein neues von fibionic entwickeltes Verfahren kombiniert die schnelle Fertigung von Einlegern aus Organoblechen mit den Vorteilen organischer Faserstrukturen. Diese Technologie ermöglicht die Einleger Produktion in wenigen Sekunden und hebt so Spritzgussteile kosteneffizient auf das Leistungsniveau typischer Faserverbundbauteile.
Eine von MICADO entwickelte Serienmaschine ermöglicht eine vollautomatisierte Produktion der Inlets von bis zu 400mm x 400mm im Minutentakt.
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